Eine Tour durch Europa
Mit dem Motorrad durch Europa
41. Tag, Griechenland: „Du hast einen an der Klatsche“, sagt Markus zu mir. „Aber gut einen an der Klatsche. Ich wünschte, mehr Menschen hätten den Mut ihr eigenes Ding zu machen.“ Zusammen mit fünf Freunden ist er auf einem Road Trip durch Europa. In fünf Tagen sind sie von Memmingen runter nach Griechenland gefahren, 2800 Kilometer. Mal campen sie, mal schlafen sie unter freiem Himmel. Zwei Wochen haben sie für ihre Tour durch Europa geplant. Ich treffe sie im „Meteora Garden“.
“Die Komfortzone wird überbewertet”
„Die Komfortzone wird überbewertet“, sagt Wolfgang. Angst sei ein schlechter Ratgeber. Es sei einfach wichtig, mal raus zu kommen, Land und Leute kennenlernen. Helmut pflichtet ihm bei: „Ich hab noch 10 gute Jahre. Die will ich nutzen, denn dann kommt das Altersheim. Und was dann?“ Markus springt auf die Frage an: „Dann komme ich dich besuchen“, sagt er und stupst ihn mit dem Ellbogen an.
„Jeder muss seinen Weg gehen. Irgendwann ist es zu spät. Je mehr du zu Hause auf dem Sofa sitzt, desto mehr bist du beeinflussbar“, sagt Gerhard, der sich in das Gespräch einklinkt. Irgendwie sei die Welt verrückt geworden: Corona, Kontrolle, Gesetze. „Weniger Gesetze wären schön. Die Menschen werden ganz schön gegängelt“, sagt Helmut.
Das Gefühl der Freiheit
Dann dreht sich das Gespräch um die Strecke, die Kilometer, die Erlebnisse. „Wir haben wunderschöne Orte gesehen“, sagt Hans. Von Deutschland sind sie über Österreich gefahren, Italien, Slowenien, Bosnien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Kosovo, Mazedonien und schließlich Griechenland. Sie erzählen von gastfreundlichen Menschen, atemberaubender Natur, dem Gefühl der Freiheit auf der Straße.
„Denk daran. Von 1000 Menschen sind vielleicht zwei schlecht. Die anderen 998 meinen es gut mit dir und sind gute Menschen“, sagt Markus. Die anderen pflichten ihm bei. Die Welt sei voller guter Erfahrungen, auch wenn es manchmal anders aussehe.
